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Trimagisches Interview

Zum Erscheinen des zweiten Buches der Dreiland-Trilogie gab es einen wunderbaren Auftakt durch die Facebook-Bloggerinnen der Seite Trimagie!

Die trimagischen Schwestern, Zeichnung: Andrea

Andrea hat ein langes Interview mit mir geführt, dass in vier Teilen auf ihrer Facebookseite veröffentlicht wurde.  Zudem gab es von ihr auch noch eine großartige Rezension zu Dreiland II.

Hier ist das Gespräch noch einmal in voller Länge.

 

#HappyBookBirthday

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✏Liebe Jana Jeworreck,
heute ist mit „Dreiland II“ dein drittes Buchbaby auf die Welt gekommen dazu meinen herzlichsten Glückwunsch und viel Erfolg. Für diesen Anlass haben wir für heute einige Beiträge vorbereitet, unter anderem dieses Interview. Darf ich dir zur Feier des Tages ein paar magische Kekse anbieten oder lieber mit Blütenwahrheit überbackene Küchlein? Kaffee, Tee, Wasser oder doch lieber Sekt zum Anstoßen?

? Danke Dir! Gerne, Sekt und Kekse gehen immer! Blütenwahrheit ist ebenfalls ganz nach meinem Geschmack, bei mir gibt es nämlich eher Blumen als Herzen! Nicht, weil ich nicht viele Menschen sehr lieb habe, aber für mich sind Blumen wie Herzen, nur bunter!

✏ Greif‘ zu, die tun nix- glaube ich zumindest….. wenn unsere körperlichen Bedürfnisse nun rundum versorgt sind, hole ich meinen schlauen Fragenkatalog, wir wollen schließlich keine Zeit vergeuden, sie ist ein kostbares Gut.
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✏ 1. Auf deiner Homepage https://www.janajeworreck.de habe ich gelesen, dass du unter anderem auch Hörbücher produziert hast. Wäre „Dreiland“ eine Reihe, die du dir auch als Hörbuch vorstellen kannst? Hörst du selbst auch gerne Hörbücher? Hast du Empfehlungen für mich und unsere trimagischen Liker.

?  Zur ersten Frage: Unbedingt! Am liebsten sogar als Hörspiel, allerdings steht wie bei den meisten Dingen die Finanzierbarkeit der Umsetzung im Weg.
Zu zwei: Ich liebe Hörbücher. Besonders auf langen Autofahrten und zum Einschlafen.
Zu drei: Otherland von Ted Williams ist mit Abstand das beste Hörspiel (nicht Hörbuch), dass ich kenne. Es ist zwar von 2004, also schon ein Weilchen her, aber ich kann es nur wärmstens empfehlen, aufgrund der Geschichte und der grandiosen Umsetzung!
Hörbücher höre ich gerne gesprochen von Franziska Pigulla (die Synchronstimme von Gillian Anderson alias Dana Scully aus AkteX)
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✏2. Du hast am Theater gearbeitet. Hat dich diese Erfahrung zu deinen Werken inspiriert oder hilft es dir beim Erschaffen von „Dreiland“ in besonderer Weise?

?  Inspiriert nicht so sehr, allerdings klar geholfen. Charakterarbeit und Dialoge lernt man am besten am Theater. Auch den hemmungslosen, fast respektlosen Umgang mit Text. Man bearbeitet für die Bühne Worte und Szenen frei und kreativ, sodass es am Ende dem Gesamtkonzept dient. Das hat mir für das Schreiben auf eine Weise geholfen, wie es kein Kreativ-Schreiben-Kurs konnte.
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✏3. „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende hast du für den Kultursommer dramatisiert. Was kann man sich darunter vorstellen. Hast du das Buch in deiner Kindheit schon gelesen? Was war dein erstes selbst gelesenes Buch?

?  Ich habe die unendliche Geschichte tatsächlich das erste Mal gelesen, als ich sie für den Kultursommer adaptierte. Allerdings war ich als Kind ein großer Momo-Fan. Das auf die Bühne zu bringen ist ebenfalls noch ein Traum von mir. An mein erstes selbstgelesenes Buch kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Ich glaube, es war etwas mit den Wildpferden aus Dülmen. Definitiv hat Robert Louis Stevenson „Die Schatzinsel“ meine frühen Teenagerjahre geprägt.
Eine Bühnenadaption versucht die phantastischen Ebenen, wie das Entstehen von Phantásien oder auch das Nichts, zu interpretieren. Die unendliche Geschichte im Speziellen, aber im Grunde jedes Buch, lebt ja über die Vorstellungskraft. Während der Film alles hyperrealistisch darstellt, regt man auch auf der Bühne die Fantasie an, in dem man dem Zuschauer Lücken lässt, die seine Vorstellung füllen muss. Aber es ist anders als beim Lesen. Es muss der Bühne angepasst werden. Also reduziert man den Text zunächst auf den reinen Dialog. Und da ist erstaunlich, wie viel sich von selbst erklärt. Und dann entwickelt man vom Dialog aus weiter. Die uralte Morla war zum Beispiel ein riesiger alter Koffer mit Messingknöpfen, von einer Schauspielerin wie eine Puppenfigur geführt. Den Körper stellten viele Personen in einer Gruppe gemeinsam dar. Der Zuschauer lässt sich dann (hoffentlich), ähnlich wie beim Buch, darauf ein, darin eine Schildkröte zu sehen.
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✏4. Nach all deinen unterschiedlichen kreativen Arbeitsbereichen hast du im Oktober 2012 mit „Reise in die Mitte von Mera“ dein erstes Buch veröffentlicht. Es handelt von einem Mädchen, das in einen Bann gezogen wird. In „Dreiland“ sind ebenfalls Szenen vorhanden in denen jemand unter einen Bann oder Zauber gesetzt wird. Warum fasziniert dich dieses Thema so sehr? Ist dir das Schreiben bei „Dreiland“ leichter gefallen, weil du so etwas ähnliches schon geschrieben hattest? Oder hat sich das zufällig ergeben?

? Das Thema Fluch und Bann finde ich tatsächlich sehr spannend, denn es hat immer auch etwas von einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Glaube ich daran, oder nicht? Wie sehr spielt der Glaube allgemein eine Rolle? Magie und Glaube brauchen einander. Und glaube ich an Geister, Einhörner oder Gott? Oder alles zusammen?
„Reise in die Mitte von Mera“ ist allerdings ein sehr individuelles Schicksal. Der Verführer raubt der Frau ihre Macht, auch in Form von Jugend und Schönheit.
In Dreiland hingegen geht es um mehr. Es geht um Verletzung und Rache, eine Spirale, die sich in viele Richtungen aufschaukelt und den Figuren viel Leid bringt. Einen (dritten) Weg aus dem Dilemma zu finden, ist ein wichtiger Teil der Trilogie.
Nachdem ich erst einmal begonnen hatte, fiel es mir leichter, Dreiland zu schreiben als die Reise. Ich hatte weniger Zweifel in manchen Dingen. Dafür kamen aber neue hinzu. Also unterm Strich bleibt es dann wohl gleich … *lach* Aber nein, es fühlt sich an, als hätte ich meine Stil gefunden und das ist ein gutes Gefühl. So sicher war ich bei meinem ersten Buch nicht.
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✏5. Du hast bereits vielfältige Möglichkeiten der kreativen Arbeit ausprobiert, Regieassistentin, Hörspielautorin, Theaterinszenierungen und und und…. Wie bist du überhaupt dazu gekommen „kreatives Schreiben“ zu studieren? Welchen Grund hat es, dass du dich nach all den Erfahrungen derzeit auf deine Schreibprojekte konzentrierst?

?  *Das Erzählen von Geschichten kam vor allem andern. Das wurde mir wohl in die Wiege gelegt, zusammen mit einer unbändigen Phantasie. Obwohl ich mich nach der Schule zunächst mit einem sehr etablierten Studium versucht habe, nämlich Wirtschaftswissenschaften, hat mich mein Leben lang alles zum Geschichtenerzählen getrieben und irgendwann hat es dann Klick gemacht.
Regieassistenz zielt ja im Grunde darauf ab, dass man am Ende Regisseur/in wird. Und Regie ist für mich ebenfalls nichts anderes als Geschichten erzählen, nur mit den Worten anderer (häufig weiseren) Schriftsteller und gelegentlich mit einem politischen oder gesellschaftskritischen Hintergrund. Einzig die Mittel des Erzählens sind unterschiedliche. Im Theater sind es Schauspieler, Kostüme, Requisiten. Beim Schreiben hat man nur die Worte, die manchmal aber ebenso Diva sein können, wie Schauspieler.
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✏6. Was fällt dir als erstes ein, wenn du an „Dreiland“ denkst?

? * lach* – Männer! Viel zu viele Männerperspektiven! Was habe ich mir nur dabei gedacht? Okay, es macht einen Heidenspaß! Obwohl wir Frauen ja angeblich keine Männer schreiben können (Achtung Ironie!)
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✏7. Arvid, Askan und Norwin befinden sich in Gefangenschaft. Sie können erahnen, dass die Festung weit mehr Zellen haben muss. Weißt du selber, wie viel mehr es sind oder hast du aufgehört zu zählen?

? *Ich weiß nicht, wie viele es sind, aber ich stelle mir tatsächlich einen Art Bienenstock vor, Wabe neben Wabe. Die armen Gefangenen, oder? (*lach*)
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✏8. Was machst du, außerhalb deiner Geschichtenerfinder und -schreiberei? Liest du selbst viel? Was ist dein bevorzugtes Genre? Kannst du mir Bücher empfehlen, die dich begeistert haben?

? Ich lese leider weniger als früher, am meisten im Urlaub. Und tatsächlich gar nicht so viel High-Fantasy. Ich wähle weniger nach Genre, als nach Autor (oder auch Sprecher, siehe Frage eins) Und da steht Charlotte Link ganz oben, weil ich von ihrem Schreibstil begeistert bin. Ich lege keines ihrer Bücher weg, sondern bin schon nach wenigen Seiten gefangen. Das ist mein Vorbild, ganz klar. Ansonsten mag ich gerne magischen Realismus wie bei Carlos Riuz Safon. Und ich lese hin und wieder gerne Science-Fiction und Dystopien. Mein Lieblingsbuch in dem Genre ist „Die Traumschlange“ von Vonda McIntyre.
Ansonsten bin ich ein Serienjunkie – aber nur englischsprachige, vor allem britische Serien.
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✏9. Warum hast Du Dich für den Weg des Self-Publishing entschieden? War es eine bewusste Entscheidung oder eine Folge der mangelnden Verlagszusage?

? Sowohl als auch. Für die „Reise in die Mitte von Mera“ fand ich keinen Verlag, wusste aber zugleich, dass ich es nicht schaffen würde, ein weiteres Buch zu schreiben, wenn der Roman in der Schublade liegen bliebe. Daher brachte ich ihn im Self-Publishing heraus.
Trotzdem brauchte ich noch fünf Jahre, um etwas Neues zu erschaffen. Natürlich habe ich dazwischen auch Theater gemacht, das Hörbuch produziert und mich sogar an einem Hörspiel versucht. Letztendlich aber kam der Drang zu schreiben wieder durch, und jetzt fühlt es sich wie ein Befreiungsschlag an. Es fließt mich nur so aus den Fingern und ich habe diverse Projekte für danach.
Ich habe mich mit Dreiland zwar auch bei Verlagen beworben, aber doch eher halbherzig. Alles selber machen ist schon irgendwie mein Ding, allerdings Fluch (da ist er wieder) und Segen gleichermaßen. Wie die meisten Autoren würde ich mich in Zukunft aber auch über einen Verlagsvertrag freuen.
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✏10. Ostern ist nicht mehr weit, „Dreiland II“ erscheint an Karfreitag. War das Absicht oder Zufall? Wie sehen die Ostereier aus und wo wären sie versteckt? Würde der Osterhase sie verstecken? Oder jemand anderes?

?Tja, das war leider nicht so geplant. Ich bin nicht übermäßig religiös, aber das der 30. 03. Karfreitag ist, hatte ich irgendwie nicht überrissen. Ich wollte das Datum wegen der zwei Dreien. Da ich den 3. März nicht schaffen würde, blieb nur der 30. Als es mir auffiel, hatte ich schon überlegt, den Erscheinungstermin zu verlegen. Die Messeflyer waren aber schon gedruckt und auch sonst hatte ich es kundgetan, und nun ist es eben so. In Dreiland wird ja auch ordentlich gelitten und es gibt eine Wiedergeburt. (Ich hoffe nicht, dass man mich jetzt der Ketzerei anklagt *lach*)
Verstecken würde die Ostereier definitiv Korbinian in einem geheimen Keller, wo auch seine anderen Schätze lagern und herausreißen würde sie Senestera. Danach ist allerdings nichts mehr heil.
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✏Gibt es noch etwas, was du den trimagischen Likern sagen möchtest, was ich vergessen habe zu fragen?
Was möchtest du ihnen mit auf den Weg geben, abgesehen davon, dass sie deine Bücher dringend lesen sollten?

?Ich danke euch für euer Interesse und hoffe, den ein oder anderen noch von meinem Buch begeistern zu können! Ich freue mich auch über jedes Feedback, Likes auf meiner Seite, auf Instagram oder Twitter (zugegeben, damit hadere ich immer noch)!
Ansonsten: Keep calm and read on!
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Liebe Jana, ich danke dir, dass du uns etwas Zeit geschenkt hast und uns ein kleines Stück mit auf deine Reise genommen hast.

Ich glaube für mein erstes Interview habe ich das ganz passabel gemacht.
Aber ganz ohne Sarah ging es dann doch nicht. ? wir sind eben eine Einheit ?

Ich hoffe, es hat euch genauso viele magische Momente bereitet wie mir. Warum ich euch auch den heute veröffentlichten zweiten Teil der Dreiland – Trilogie empfehle, das könnt ihr in meiner Rezension nachlesen: https://www.facebook.com/trimagie84/photos/pb.1514849338794202.-2207520000.1522442292./2038858826393248/?type=3&theater

Mit diesen Worten verabschiede ich …….. Hmmm ok, Jana ist schon weg, ich glaube sie sitzt schon wieder über einem Blatt und schreibt an „Dreiland III“ – das kommt mir jedenfalls sehr gelegen. 😉

Danke an euch, dass ihr uns heute begleitet habt.

Eure Andrea Trimagie

 

Den ersten Teil des Interviews findet ihr hier!

 

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